Infrarotheizung: Stromverbrauch ganz einfach berechnen

Wer überlegt, sich eine Infrarotheizung anzuschaffen oder bereits eine besitzt, der wird sich früher oder später mit dem Stromverbrauch der Infrarotheizung auseinandersetzen müssen – spätestens dann, wenn es um die Berechnung der Stromkosten geht.

Wie Sie den Verbrauch der Infrarotheizung in Ihren vier Wänden berechnen können und welche Faktoren dabei besonders wichtig sind, lesen Sie hier.

Infrarotheizung Stromverbrauch

Verbrauch der Infrarotheizung: Die wichtigsten Daten

Der Stromverbrauch einer Infrarotheizung ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie der Raumgröße, der Nutzungsdauer und dem Strompreis.

Raumgröße als Grundlage für die benötigte Heizleistung

Eine der wichtigsten Größen, wenn es um den Verbrauch einer Infrarotheizung geht, ist die benötigte Heizleistung. Dafür ausschlaggebend ist neben der Qualität der Dämmung vor allem die Raumgröße. Diese bestimmt nämlich maßgeblich, wie viel Heizleistung für den jeweiligen Raum benötigt wird, um das Raumklima verbessern zu können.

Zur Berechnung der Heizleistung gibt es eine Vielzahl an Heizrechnern, die meist auf der Quadratmeterzahl der zu beheizenden Fläche basieren. Bei einer zuverlässigen Angabe des Herstellers ist das für Zusatzheizungen durchaus in Ordnung. Wir empfehlen für eine genauere Berechnung jedoch, diese nach Kubikmetern durchzuführen – vor allem, wenn die Infrarot-Elektroheizung als Vollheizung eingesetzt werden soll. Gerade dann spielt nämlich die Raumhöhe eine wesentliche Rolle.

Wie viel Watt Heizleistung pro Kubikmeter braucht man?

Wie viel Watt Heizleistung für einen Raum bzw. eine Wohnung benötigt werden, hängt stark davon ab, aus welchem Baumaterial das Gebäude ist und in welchem Zustand es sich befindet. Orientieren können Sie sich bei Neubauten an folgenden Werten:

  • Passivhaus- und Niedrigenergiehaus: 20-25 Watt/m³
  • Neubau/Gasbeton, Ziegel oder Massivholz: 25-30 Watt/m³

In einem Altbau steigen die benötigten Wattzahlen, da das Gebäude weniger günstige Voraussetzungen mitbringt. Bewährt hat sich für die Infrarotheizung im Altbau eine Heizleistung von mindestens 30 Watt/m³. Diese Werte stellen jedoch nur eine erste Orientierung dar. Genauere Angaben liefert unser Stromverbrauch-Rechner für Infrarotheizungen.

Infrarotheizung neben Sofa

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Wie viel Heizleistung pro Raum benötigt man?

Eine gängige Angabe für die benötigte Heizleistung ist 300-900 Watt pro durchschnittlichen Wohnraum. Das entspricht auch der Standardleistung bei Infrarotheizungen. Allerdings hängt diese Einschätzung stark davon ab, zu welchem Nutzen das Heizelement gebraucht wird.

Soll ein kleiner Raum durch ein zusätzliches Infrarotpaneel erwärmt werden, sind Sie mit dem unteren Ende dieser Skala bestens bedient. In einem großen Raum, den Sie ausschließlich mit Infrarot heizen möchten, brauchen Sie ein stärkeres Gerät. Rechnen Sie unabhängig von der Raumgröße außerdem etwa 200 Watt als Puffer ein, um für jeden Bedarf gerüstet zu sein.

Wie berechnet man die benötigte Heizleistung mit Rücksicht auf die Immobilie?

Wenn Sie die baulichen Voraussetzungen Ihrer Wohnung in die Heizleistung miteinberechnen wollen, benötigen Sie die sogenannte spezifische Heizleistung. Diese entnehmen Sie der folgenden Tabelle:

Baujahr Heizleistung
18 °C 20 °C 24 °C
vor 1982 112 W/m2 122 W/m2 142 W/m2
1983-1994 91 W/m2 99 W/m2 116 W/m2
nach 1994 74 W/m2 81 W/m2 95 W/m2

Nutzungsdauer als Basis für den Stromverbrauch

Neben der allgemeinen Heizleistung ist auch die tägliche Nutzungsdauer der Infrarotheizung ausschlaggebend für den Stromverbrauch. Die Rechnung ist dabei ganz einfach: Je länger die Heizung pro Tag in Betrieb ist, desto höher ist der Stromverbrauch der Infrarotheizung.

Wenn es um die Berechnung des Stromverbrauchs pro Jahr geht, müssen Sie bedenken, dass die Heizung nicht das ganze Jahr über gleich viel in Betrieb ist. Im Winter läuft die Heizung meist mehrere Stunden pro Tag, während sie im Sommer oftmals gar nicht zu Einsatz kommt. Für die meisten Verbrauchsrechnungen für Infrarotheizungen kommt daher ein Durchschnittswert zum Einsatz, beispielsweise 4 Stunden pro Tag.

Strompreis pro kWh für die Berechnung der Stromkosten

Die Strompreise pro Kilowattstunde können je nach Region und Anbieter stark schwanken, sodass die Kosten bei einer Elektroheizung nicht überall gleich hoch ausfallen. In Österreich liegen die Strompreise aktuell bei durchschnittlich 22 Cent pro Kilowattstunde (kWh), wobei die Preise natürlich variieren.

Bei den Stromkosten einer Infrarotheizung ist es wichtig zu wissen, dass dabei meist in Intervallen geheizt wird – die Heizung läuft also nicht ständig durch. In einem durchschnittlich bis gut isolierten Raum reicht eine Heizphase von 20-30 Minuten pro Stunde aus, um den Raum angenehm zu temperieren. Je nach Ihrem persönlichen Wärmebedarf müssen Sie also nicht unbedingt mit vollen 60 Minuten Heizbedarf pro Stunde rechnen.

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Heizrechner: So berechnen Sie Verbrauch und Stromkosten einer Infrarotheizung

Die Betriebskosten einer Elektroheizung zu berechnen ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint. Hat man erst die Daten der wichtigsten Einflussfaktoren beisammen, geht die Berechnung schnell von der Hand. Im folgenden Abschnitt zeigen wir Ihnen, wie Sie Heizleistung, Stromverbrauch und Stromkosten einer Infrarotheizung in wenigen Schritten selbst berechnen.

Überblick Infrarotheizung: Stromverbrauch und Kosten

Wie viel eine Infrarotheizung im Einzelfall kostet, kann nur durch eine genaue Berechnung festgestellt werden. Um Ihnen jedoch einen Überblick zu verschaffen, haben wir Ihnen die folgende Tabelle zusammengestellt. Dort finden Sie eine Übersicht über Stromverbrauch und Stromkosten bei durchschnittlicher Nutzung der Infrarotheizung und durchschnittlichen Strompreisen pro kWh in Österreich.

Heizleistung der Infrarotheizung Stromverbrauch pro Jahr
(bei 1.300 h Nutzung)
Gesamte Stromkosten pro Jahr
(bei einem Strompreis von 0,22€/kWh)
300 Watt 390 kWh 86 €
400 Watt 520 kWh 114 €
500 Watt 650 kWh 143 €
600 Watt 780 kWh 172 €
700 Watt 910 kWh 200 €
800 Watt 1040 kWh 229 €

Infrarotheizung: Heizleistung berechnen

Die ungefähre Heizleistung, die in einer Wohnung bzw. einem Raum benötigt wird, berechnen Sie folgendermaßen:

Welche Heizleistung für welche Raumgröße?

Grundsätzlich gilt: Je größer der Raum, desto höher muss auch die Wattleistung der Infrarotheizung sein. Wer sich für das Heizen mit Infrarot entscheidet, muss in einem ersten Schritt die Maße des ausgewählten Raumes bestimmen. Sobald diese und die Anzahl der Außenwände bekannt sind, kann die benötigte Heizleistung bestimmt werden. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie Anhaltspunkte für die Dimensionierung als Zusatzheizung.

Heizleistung 1 Außenwand 2 Außenwände 3 Außenwände 4 Außenwände
300 W bis 7 m2 bis 6 m2 bis 5 m2 bis 4 m2
400 W bis 12 m2 bis 10 m2 bis 8 m2 bis 6 m2
500 W bis 14 m2 bis 12 m2 bis 10 m2 bis 8 m2
600 W bis 16 m2 bis 14 m2 bis 12 m2 bis 10 m2
700 W bis 18 m2 bis 15 m2 bis 13 m2 bis 12 m2
800 W bis 20 m2 bis 18 m2 bis 15 m2 bis 13 m2
900 W bis 22 m2 bis 20 m2 bis 18 m2 bis 15 m2

Für eine exakte Berechnung der Heizleistung kontaktieren Sie gerne das Heatness Team und wir übernehmen eine kostenlose Berechnung inklusive unverbindlichem Angebot für Sie.

Infrarotheizung: Stromverbrauch berechnen

Wenn Sie wissen, wie hoch die Wattleistung Ihrer Infrarotheizung ist, können Sie im nächsten Schritt den Stromverbrauch bestimmen. Dieser Wert wird in kWh (Kilowattstunden) angegeben. Für die Berechnung benötigen Sie:

  • die Leistung der Infrarotheizung in Watt und
  • die Nutzungsdauer der Infrarotheizung in Stunden.

Sie haben noch kein Infrarotgerät, möchten aber dennoch wissen, wie hoch der Stromverbrauch für Ihren Wohnraum wäre? Kein Problem. In diesem Fall gehen Sie wie folgt vor:

  1. Berechnen Sie die Kubikmeter-Anzahl des Raumes, der mit Infrarot beheizt werden soll. Nehmen wir das Beispiel des vorherigen Abschnittes nochmals zu Hand: Der Raum hat eine Grundfläche von 20 m² bei einer Raumhöhe von 2,5 m. Das ergibt ein Volumen von 50 m³.
  2. Multiplizieren Sie die m³-Anzahl mit der benötigten Heizleistung pro m³. In unserem Beispiel sind das 30 Watt/m³. Sie erhalten eine benötigte Heizleistung von 1.500 Watt.
  3. Für den Stromverbrauch muss die Wattanzahl durch 1.000 dividiert werden, damit Sie den kWh-Wert erhalten. In unserem Beispiel ergibt das 1,5 kWh Stromverbrauch.
  4. Möchten Sie den Stromverbrauch pro Tag wissen, dann müssen diese 1,5 kWh mit der jeweiligen Nutzungsdauer multipliziert Gehen wir von 5 Stunden Betrieb aus, liegt der tägliche Stromverbrauch der Infrarotheizung für den gesamten Raum bei 7,5 kWh.
Skizze eines Raumes zur Berechnung der Kubikmeter

Auch hier lassen sich die Werte natürlich auf einen Monat oder ein Jahr hochrechen. In einem Monat würden Sie einen Stromverbrauch von 225 kWh haben, in einem Jahr wären es 2.737,5 kWh. So weit, so gut – aber was bedeutet das nun für die Stromkosten der Infrarotheizung?

Infrarotheizung: Stromkosten berechnen

Die Stromkosten einer Infrarotheizung berechnen Sie im Wesentlichen mit drei Größen: der Heizdauer pro Tag (in Stunden), der Leistung der Infrarotheizung (in Kilowattstunden) und dem Strompreis pro Kilowattstunde (in Euro).

Übrigens: Sie können bei einer Infrarotheizung die Stromkosten oft schon allein dadurch senken, dass Sie in jedem Raum ein Thermostat platzieren. So können Sie die unterschiedlichen Nutzungszeiten der Räume noch besser treffen. Setzen Sie zusätzlich das Thermostat um wenige Grad herunter, bedeutet das auf lange Sicht pro Grad Celsius circa 6-7 Prozent Stromkosten-Ersparnis.

Möchten Sie die Stromkosten der Infrarotheizung anhand der Raumgröße bestimmen, benötigen Sie:

  • die Raumgröße in m³
  • die benötigte Heizleistung in Watt bzw. kWh
  • die tägliche Heizdauer und
  • die Strompreise pro kWh.

Infrarotheizung: Kosten pro Jahr

Die jährlichen Kosten für eine Infrarotheizung können nicht pauschal angegeben werden, da viele Faktoren das Endergebnis beeinflussen: z. B. Raumgröße, Strompreis, Bausubstanz, Heizleistung und noch vieles mehr.

Jährliche Berechnungen sind jedoch nur begrenzt sinnvoll, da die Infrarotheizung nicht in jedem Monat gleich lang in Betrieb ist. Zudem können auch die Strompreise schwanken, was diese Berechnung ebenso ungenau macht. Eine monatliche Berechnung der Kosten ist hier meist sinnvoller.

Abschließend bleibt zu sagen, dass auch der beste Heizrechner die Beratung vor Ort nicht ersetzen kann. Online errechnete Werte können nur bedingt Tatsachen wie schlechte Isolierung, ungewöhnlich geschnittene Räume etc. miteinbeziehen. Nichtsdestotrotz ist der Heizrechner für den Verbrauch von Infrarotheizungen eine wunderbare Gelegenheit, um einen Überblick über die Kosten zu bekommen.

FAQ: Häufige Fragen zum Verbrauch von Infrarotheizungen

Sind Infrarotheizungen Stromfresser?

Heizungen, die mit elektrischer Energie betrieben werden, stuft man häufig als Stromfresser ein. Infrarotheizungen sind jedoch effiziente Heizsysteme, bei denen die verwendete Energie zu 100% in Wärme umgewandelt wird. Außerdem wird beim Heizen mit Infrarotwärme nur dann Strom bezogen, wenn auch wirklich Wärme produziert wird. Ein Bedarfsheizen ist hier problemlos möglich.

Stromverbrauch senken bei Infrarotheizungen: 3 Tipps

Um den Verbrauch der Infrarotheizung zu verringern und so Heizkosten sparen zu können sollten Sie:

  1. mehrere kleinere Heizpaneele statt einem großen nutzen, damit der Raum gleichmäßig und effektiv erwärmt werden kann.
  2. Thermostate nutzen, die die Heizung automatisch an- oder ausgeschalten werden, wenn sich die Temperatur im Raum verändert.
  3. die Installation der Heizung hinter Vorhängen oder Möbeln vermeiden, da der Raum so nicht effektiv erwärmt werden kann.

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