Pelletheizung – Kosten und Vor- und Nachteile des Heizens mit Holz

Wenn es ums Heizen geht, greifen immer mehr Menschen zu erneuerbaren Energien statt zu fossilen Brennstoffen und einer der erneuerbaren Brennstoffe sind Pellets. Der Rohstoff Holz ersetzt damit die nur endlich zur Verfügung stehenden Heizmittel Öl und Gas, was Vorteile für den Umweltschutz bringt. Wie sieht es allerdings kostenmäßig aus? Inwiefern schlägt sich ein Umstieg in der Geldbörse nieder?

Kosten und Vor- und Nachteile des Heizens mit Holz

Kosten – Anschaffung, Betrieb und Wirtschaftlichkeit

Viele beäugen die Option Pelletheizung für die Deckung ihres Heizwärmebedarfs erstmal kritisch und zwar vor allem aufgrund der hohen Anschaffungskosten. Die mehreren Tausend Euro sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Umbau auf lange Frist (etwa ab 15 Jahren) amortisiert, da der Brennstoff Holz billiger ist, als Öl und Gas. Das ist besonders bei Haushalten mit einem hohen Heizwärmebedarf der Fall. Aber sehen wir uns das besser etwas genauer an:

Kosten für den Einbau bzw. Umstieg

Idealerweise entscheidet man sich beim Bau des Hauses direkt für eine Holzheizung, denn ein Umbau kommt unterm Strich teurer, als der direkte Einbau. Da das selbstverständlich in vielen Haushalten nicht möglich ist, da ursprünglich eine Ölheizung oder Gasheizung eingebaut wurde, hat man Investitionskosten von bis zu über EUR 20.000,- vor sich, die die Entscheidungsfreude mindern können.

Holzpelletheizung

Brennstoffkosten

Wenn auch die Anschaffungskosten stark ins Gewicht fallen, bleiben die Kosten für den Brennstoff eher im Hintergrund. Pro kWh kommt man beim Heizöl auf etwa 9 ct, beim Erdgas auf etwa 5 ct und für Pellets bezahlt man ebenfalls knapp 5 ct pro kWh. In einem Jahr kommt man bei einem (noch) unsanierten Einfamilienhaus mit hohem Heizwärmebedarf auf knapp EUR 1.000,- Heizkosten, wenn man mit Pellets heizt.

Weiters ist anzumerken, dass die Preise für die fossilen Energieträger stärker im Schwanken begriffen sind, als die Preise für Holz und andere Biomasse. Angesichts ihrer Knappheit bleibt abzuwarten, ob die Kosten in den nächsten Jahren nicht noch weiter steigen und jene für Biomasse weit überholen werden. Darüber hinaus sind die Kosten leichter kalkulierbar, wenn sie eher konstant bleiben.

Laufende Betriebskosten (exkl. Brennstoff)

Damit die Heizung läuft, braucht es außerdem etwas Strom. Bei wem dieser nicht aus der hauseigenen PV-Anlage kommt, der steckt die Heizung an das normale Stromnetz an. Für den Betrieb der Anlage werden im Jahr nochmal bis zu EUR 200,- fällig. Vergleicht man das mit anderen Heizsystemen, kommt man allerdings drauf, dass man für die Betriebs- und Wartungskosten bei Öl- und Gasheizung ebenso tief in die Tasche greifen muss.

Wartungskosten

Zu guter Letzt kommen auf den Nutzer einer Pelletheizung noch Wartungskosten zu, die die Amortisationszeit in die Länge ziehen können. Für die regelmäßige Wartung rechnet man am besten in etwa EUR 200,- bis EUR 400,- pro Jahr ein, wobei eventuelle Kosten für Ersatzteile inkludiert sind. Damit die Abgaswege freigehalten werden und die Emissionswerte kontrolliert werden, sollte 2x im Jahr ein Rauchfangkehrer beauftragt werden, der auch nochmal mit je etwa EUR 150,- zu Buche schlägt.

Fördermöglichkeiten für die Holzpelletheizung

Wenn wir uns schon den allgemeinen Kosten für Pelletheizungen widmen, möchten wir auch die Möglichkeiten der staatlichen Förderung nicht außer Acht lassen. Damit sich die Anlage nämlich schneller rechnen kann, unterstützen verschiedenste Förderstellen jene, die in ökologischeres Heizen investieren. Vom Bund gibt es den Sanierungsscheck für Private und jedes der Bundesländer hat nochmal eigene Fördertöpfe in denen der Umstieg auf Biomasseheizungen berücksichtigt wird.

Überblick: Vor- und Nachteile der Pelletheizung

Vorteile Nachteile
  • Umweltfreundlich aufgrund des nachwachsenden Brennstoffes
  • Amortisiert sich im Betrieb (ab ca. 15 Jahren)
  • Günstiger Brennstoff
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Hoher Platzbedarf für die Lagerung der Pellets
  • Anbau und Produktion des Brennstoffes notwendig (im Vergleich zur Wärmepumpe)

Vergleich mit Gas- oder Ölheizung und anderen Heizsystemen

Vergleicht man beispielsweise eine Erdwärmepumpe mit einer Infrarotheizung fällt auf, dass sich die Gesamtkosten für Investition, Wartung und Betriebskosten erst nach etwa 14 Jahren angleichen bzw. dann die Infrarotheizung teurer wird. Bei einem Einfamilienhaus mit etwa 100 m2 mit aktueller Bausubstanz und Dämmung kommt man im ersten Jahr auf Kosten von etwa EUR 23.700,- respektive EUR 6.500,-. Im 15. Jahr wird man für die Erdwärmepumpe EUR 33.500,- und für die Infrarotheizung EUR 34.500,- ausgegeben haben.

Bei einer Luftwärmepumpe sind es im ersten Jahr EUR 16.200,- und im 15. EUR 33.000,-. Die Kosten für eine Pelletheizung reihen sich ebenfalls in etwa in diesem Segment ein, wobei der größere Platzbedarf und hoher manueller Aufwand für Reinigung mitberücksichtigt werden sollten.

Luftwärmepumpe Erdwärmepumpe Infrarotheizung*
Investition EUR 15.000,- EUR 23.000,- EUR 4.500,-
Verbrauch EUR 1.000,- EUR 500,- EUR 2.000,-
Wartung EUR 200,- EUR 200,- EUR 0,-
= jährlich EUR 1.200,- EUR 700,- EUR 2.000,-
1. Jahr EUR 16.200,- EUR 23.700,- EUR 6.500,-
7. Jahr EUR 23.400,- EUR 27.900,- EUR 18.500,-
15. Jahr EUR 33.000,- EUR 33.500,- EUR 34.500,-

*Die genauen Kosten hängen von der Wattleistung der Infrarotheizung ab.

Mit der Gasheizung steigt man insgesamt recht billig aus, da selbst die Anschaffung als auch der Betrieb günstig sind. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen und in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit sind die Heizungen, die mit Erdgas betrieben werden, allerdings nicht sehr gut im Rennen.

Energiebilanz des Pelletofens

Pelletöfen haben eine relativ gute Energiebilanz. Besonders in Bezug auf die CO2-Emissionen kann man ihnen zu Gute halten, dass sie nur das CO2 beim Verbrennungsvorgang abgeben, das die Bäume zuvor aus der Luft gebunden haben. Beim Öl oder Gas werden Gase frei, die zuvor über Millionen Jahre hinweg gebunden waren und schließlich die Atmosphäre belasten.

Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, wie klimaschädlich die Anlage und deren Herstellung ist. Auch der Brennstoff muss irgendwie produziert werden, wobei es darauf ankommt, wo das Holz für die Pellets herkommt und wie es in diese Form gebracht wird. Ein Großteil der Pellets werden aus Holzabfällen hergestellt, wobei aktuell der Bedarf an Pellets das Angebot an Abfällen deutlich übersteigt.

Aufbau und Funktionsweise

Nun wurde bereits ein Großteil dieses Beitrags darauf verwendet, die Kosten, Vor- und Nachteile und die ökologischen Faktoren der Pelletheizung zu besprechen, aber wie funktioniert das gute Stück überhaupt? Zunächst braucht man ein relativ großes Brennstofflager, ein Rohr zum Pelletofen, den Brennkessel selbst und ein Wasserheizungsnetz.

Der Ofen wird so programmiert, dass er bei Heizbedarf den Brennstoff automatisch über die Rohre aus dem Brennstofflager ansaugt und dort verbrennt. Durch die dort entstehende Hitze wird die Heizflüssigkeit erwärmt, die schließlich durch die Rohre des Heizsystems gepumpt wird. Sie funktioniert damit ganz ähnlich wie eine Gasheizung. Es unterscheidet sich im Wesentlichen nur der Brennstoff.

Lagerung des Biomassebrennstoffs

Großer Nachteil der Pelletheizung ist, dass man viel Platz für das Holz benötigt. Es muss ein Lagerraum eingerichtet werden, der das Holz trocken hält. Bereits kleinste Mengen an Feuchtigkeit werden von den Pellets aufgesaugt und der ansonsten tadellose Wirkungsgrad ist dahin. Die müssen daher gut belüftet sein und der Lagerraum muss für Lieferanten gut zugänglich sein.

Kombination mit Infrarotpaneelen

Hat man in einem Raum einen etwas höheren Heizbedarf, als man mit der Pelletheizung stemmen kann oder möchte, kann man ihn mit einer Infrarotheizung bereichern. Diese Art des Heizens ist mit jeder anderen Heizung kombinierbar. Vor allem aber haben Infrarotheizungen den Vorteil, dass die Wärme sehr angenehm ist. Statt einer herkömmlichen Konvektionsheizung, die nur die Luft aufheizt, erwärmen die Infrarotstrahlen die Gegenstände im Raum.

Abschließend kann man sagen, dass die Pelletheizung eine recht umweltfreundliche Methode ist, den Heizbedarf eines Hauses zu decken. Kostenmäßig rentiert sich ihr Einbau erst nach etlichen Jahren. In den jeweiligen Punkten – Kosten, Umweltfreundlichkeit, etc. – gibt es zwar noch Heizarten, die jeweils besser abschneiden, jedoch deckt die Holzpelletheizung alle diese Bereiche zufriedenstellend ab.

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